Carl-Josef Kutzbach
 
Dialekt - Schwäbisch
 
Der Dialekt kommt vom altgriechischen „dialegesthai“, was „mit jemand reden“ bedeutet. Das tut man so, wie einem der Schnabel gewachsen ist, oder in einer Sprache, in der man sich wohl fühlt, zuhause ist, die man als Muttersprache oder Mundart bezeichnen kann.
Das trifft bei mir kaum zu, weil ich zunächst zuhause nur Hochdeutsch hörte, da meine Eltern nicht aus dem Schwabenland stammen und viele Jahre im Ausland verbracht hatten. Nach Ende des Krieges verschlug es sie nach Stuttgart. In der Schule schnappte ich zwar schwäbische Laute auf, aber erst, als ich ein Jahr in München verbrachte, wuchs mein Bedürfnis mich auch sprachlich im Schwäbischen zu verwurzeln.
Dabei färben auch andere Dialekte auf mich ab, wenn ich lang genug in einer Gegend bin. Aber so intensiv, wie mit dem Schwäbischen fühle ich mich mit ihnen nicht verbunden. Seither habe ich mich in ungefähr 45 Jahren dem Schwäbischen genähert und dabei viel gelernt und gelacht.
Auf den folgenden Seiten habe ich einige schwäbische Texte zusammen gestellt, die im Laufe der Zeit entstanden sind.
Manchmal ist es auch Gebruddel. Der Schwabe bruddelt, wenn ihm etwas gegen den Strich geht, nicht passt, zuwider ist. Ob das Wort mit „brodeln“ verwandt ist? Es würde jedenfalls passen, denn Bruddeln hat etwas Cholerisches, etwas Überschäumendes, fast schon Explosives.